Der Erwerb der deutschen Sprache ist die entscheidende Grundlage für Bildungserfolg und gelungene Integration. Der DELPHINS-Test, der in Nordrhein-Westfalen zwei Jahre vor der Einschulung durchgeführt wird, dient dazu, die Sprachfähigkeit von Kindern frühzeitig zu erfassen und gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten. In der Praxis zeigt sich jedoch immer wieder, dass viele Kinder den Test nicht bestehen und im Anschluss keine ausreichende Förderung erhalten. Damit der DELPHINS-Test seinen eigentlichen Zweck erfüllt, muss er zukünftig stärker mit konkreten Förderangeboten verknüpft werden.
Für uns ist klar: Der DELPHINS-Test darf kein reines Diagnoseinstrument bleiben, daher fordern wir das Land NRW in Zusammenarbeit mit den Kommunen dazu auf, den DELPHINS-Test zum Startpunkt für eine individuelle und wirksame Sprachförderung zu machen. Dies soll dabei insbesondere in Zusammenarbeit mit den Jugendämtern, Kitas und Sprachförderstellen geschehen. Dies ist unerlässlich, um Kinder mit Förderbedarf schnell zu unterstützen. Ziel ist es, allen Kindern – unabhängig von Herkunft oder Familiensprache – die gleichen Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen.
Kinder, die den DELPHINS-Test nicht bestehen, sollen künftig verpflichtend eine gezielte Sprachförderung in einer Kindertagesstätte erhalten, sofern das noch nicht der Fall ist. Wenn diese Kinder bisher keinen Kitaplatz haben, müssen die Eltern durch die jeweiligen Kommunen aktiv und verständlich darüber informiert werden, wie und wo sie einen Platz beantragen können. Nur so kann sichergestellt werden, dass es so wenigen Kindern wie möglich, zum Schulstart an der nötigen Sprachkompetenz mangelt.